Kürzlich kündigte die Europäische Union die 16. Sanktionsrunde gegen Russland an, darunter auch ein Importverbot für russisches Primäraluminium. Diese Entscheidung sorgte auf dem Markt für Basismetalle für Aufsehen, was zu einem Anstieg der dreimonatigen Kupfer- und Aluminiumpreise an der Londoner Metallbörse (LME) führte.
Jüngsten Daten zufolge ist der Preis für dreimonatiges Kupfer an der LME auf 9533 US-Dollar pro Tonne gestiegen, während der Preis für dreimonatiges Aluminium ebenfalls 2707,50 US-Dollar pro Tonne erreichte – beides entspricht einem Anstieg von 1 %. Diese Marktentwicklung spiegelt nicht nur die unmittelbare Reaktion des Marktes auf Sanktionsmaßnahmen wider, sondern verdeutlicht auch die Auswirkungen der Unsicherheit in der Lieferkette und der geopolitischen Risiken auf die Rohstoffpreise.
Die Entscheidung der EU, Rusal zu sanktionieren, hat zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den globalen Aluminiummarkt. Obwohl das Verbot schrittweise nach einem Jahr umgesetzt wird, hat der Markt bereits im Vorfeld reagiert. Analysten wiesen darauf hin, dass europäische Käufer seit Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts ihre Importe von russischem Aluminium spontan reduziert haben. Dies führte zu einem starken Rückgang des russischen Anteils an den europäischen Primäraluminiumimporten, der derzeit nur noch 6 % beträgt und damit etwa der Hälfte des Niveaus im Jahr 2022 entspricht.
Es ist bemerkenswert, dass diese Lücke auf dem europäischen Aluminiummarkt nicht zu einem Versorgungsengpass geführt hat. Im Gegenteil, Regionen wie der Nahe Osten, Indien und Südostasien haben diese Lücke schnell geschlossen und sind zu wichtigen Versorgungsquellen für die europäischeAluminiummarktDieser Trend mildert nicht nur den Angebotsdruck auf dem europäischen Markt, sondern zeigt auch die Flexibilität und Vielfalt des globalen Aluminiummarktes.
Dennoch haben die EU-Sanktionen gegen Rusal tiefgreifende Auswirkungen auf den Weltmarkt. Einerseits verschärfen sie die Unsicherheit in der Lieferkette und erschweren es den Marktteilnehmern, zukünftige Liefersituationen vorherzusagen. Andererseits erinnern sie die Marktteilnehmer auch an die Bedeutung geopolitischer Risiken für die Rohstoffpreise.
Veröffentlichungszeit: 25. Februar 2025